Im Weinberg sind wir jetzt am Jahresanfang zwar schon fleißig dabei, den Grundstein für einen wunderbaren Jahrgang 2022 zu legen, doch heute wollen wir euch auch die Kellerarbeit mal etwas näherbringen, wo die Gutsweine des letzten Jahrgangs gerade ihren letzten Schliff erhalten.
Martina und Jörg sind im Moment nämlich dabei, die Gutsweine aus dem Jahr 2021 zu cuveetieren und zu verschneiden. Aber was heißt das eigentlich?
Erstmal muss man wissen, dass wir den Wein aus jedem einzelnen Weinberg bis jetzt getrennt gehalten und separat in einem eigenen Fass ausgebaut haben. Dadurch haben die Weine sich in jedem Fass im Detail unterschiedlich entwickelt, auch wenn sie zur gleichen Sorte gehören. So haben wir zum Beispiel 5-6 Fässer Silvaner, wobei der Wein aus einem Fass eventuell mehr Säure hat, ein anderes Fass hat eine stärker betonte Mineralität und ein drittes besonders starke Fruchtaromen.
Aus diesen einzelnen Chargen muss jetzt ein sogenannter Füllcuvee entstehen, bei dem die Stärken jedes einzelnen Weinbergs zur Geltung kommt. Dieses kombinieren der Stärken einzelner Weinberge ist schließlich auch, was die Gutsweine ausmacht.
Damit wir wissen, wie wir die beste Mischung für unseren Füllcuvee erreichen können, müssen Martina und Jörg vor der Arbeit im Keller erstmal Proben von jedem einzelnen Fass nehmen und verschiedene Cuvees austesten. Dabei hilft auch schon Erfahrung und die Intuition eines Winzers, um schnell zu wissen, in welche Richtung es mit dem Füllcuvee geht.
Wenn dann für jeden Gutswein die beste Kombination aus den einzelnen Weinbergen gefunden ist, geht es auch im Keller mit der Arbeit los!
Dort werden dann die Füllcuvees, die im Kleinen bei der Weinprobe ausprobiert wurden, im Großen umgesetzt und die entsprechenden Weine zusammengepumpt. Ist das erledigt, bleibt nur noch das Rausfiltrieren der Trübstoffe, um die Aromatik der Weine zu präzisieren. Und dann ist der Wein schon bereit für das Abfüllen in ein paar Wochen!