Unsere Leidenschaft ist die Natur und der Wein. Da ist es natürlich nur schlüssig diese beiden Komponenten auch zu verbinden. Seit Jahren leben und lieben wir den Bioweinbau und bewirtschaften unsere Weinberge sogar biodynamisch. Doch was bedeutet das eigentlich und warum lohnt es sich, Biowein zu trinken?
Der Kernunterschied zwischen konventionellem und biologischem Weinbau liegt darin, dass wir keine synthetischen oder systemischen Mittel einsetzen dürfen. Das heißt auch kein Glyphosat und wesentlich weniger Schwefel im Keller. Wenn Zusatzstoffe verwendet werden, dann müssen auch diese biozertifiziert sein. Da wir jedoch keine Zusatzstoffe verwenden, ist es für uns unerheblich.
Auch ist Bioweinbau nicht als Monokultur angelegt. In den Gassen zwischen den Rebzeilen lebt eine vielartige, blühende Begrünung, die wir mit unserem biodynamischen Ansatz ganzjährig pflegen. Denn so geben wir Insekten und Kleinstlebewesen ein zu Hause, versorgen unsere Reben mit wichtigen Nährstoffen und schaffen durch lockere Bewurzelung Hohlräume, die Wasser effizient speichern können.
Biodynamisch ist sozusagen der zweite Halbkreis, der unser biologisches Arbeiten ergänzt. Damit ist es der ganzheitliche Ansatz, der den Weinberg nicht nur als Wirtschaftsfläche, sondern als ganzes Ökosystem betrachtet. In so einem System hält sich der Weinberg selbst gesund und wird durch uns gestärkt, um sich gegen Feinde wehren zu können. Denn in Monokulturen können sich Pilze und Schädlinge schnell verbreiten, da sie keine Feinpflanzen haben.
Man kann es sich wie bei einer Erkältung vorstellen. In Monokulturen bricht sie herein, als hätten wir kein Immunsystem und wir haben dann die ganze Bandbreite der Apotheke zur Verfügung, um dagegen anzugehen. Im biologischen und biodynamischen Weinbau sind wir rund ums Jahr darauf bedacht unsere Reben, also das Immunsystem, kräftig zu halten, sodass Schädlinge wie Viren vom System selbst bekämpft werden können.
Die Biodynamie beinhaltet viele Ansätze des Begründers der anthroposophischen Lehre: Rudolf Steiner. Er hielt einst einen Impulsvortrag, der Wegweisend für die Forschung von Mensch und Natur im Einklang sein sollte. Jedoch verstarb er nur wenige Monate nach diesem Vortrag und die Richtungen, in die sein Gedanke weitergedacht wurde, sind vielzählig. Wir arbeiten überwiegend nach den Ansätzen von Pierre Masson und den dazugehörigen Präparaten wie Pflanzentees oder Hornmist.
Hornmist ist für uns das Tüpfelchen auf dem i, der Super-Smoothie, Actimel für unsere Böden. Doch auf totem Boden wirkt er nicht. Daher ist uns daran gelegen unsere Böden immer frisch und vital zu halten. Dabei helfen uns unsere Pflanzentees. Das mag erstmal ein wenig abgedreht klingen, doch wir haben zu Beginn der Umstellung unsere Probe aufs Exempel gemacht. Wir haben uns einen großen Wingert ausgesucht und auf die eine Hälfte Kamillentee ausgebracht, die andere unberührt gelassen. Martina wusste nicht, welcher Teil Tee bekommen hatte und welcher nicht, doch es war selbst im Hochsommer bei größtem Hitzestress klar ersichtlich, dass es dem Teil mit Kamille wesentlich besser ging. Denn das kennen wir von uns Menschen: Kamille beruhigt. So bringen wir auch noch viele weitere Tees aus, um unserem Ökosystem eine Unterstützung zu sein.
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