Cuvée, auch Verschnitt im Deutschen oder Blend im Englischen genannt, meint das Mischen von verschiedenen Weinen, meist der gleichen Jahrgänge. Das ist aber kein Muss. Cuvées gibt es bei Weiß-, Rosé- und Rotweinen. Heute sehen wir uns an, wie sie hergestellt wird und welche Schritte notwendig sind.
Schritt 1: Das Probenziehen und Mischverhältnis der Cuvée ermitteln
Auch hier geht Probieren über Studieren. Daher probieren wir zunächst einmal alle Weine, die für unsere Cuvée in Frage kommen, um einen Eindruck von ihnen zu erhalten. Später kann es natürlich nötig werden, dass wir noch weitere Weine auswählen oder uns auch gegen manche Rebsorten entscheiden. Das hängt immer vom Jahrgang ab und der Ausrichtung des Weines. Eine Idee, wie das Ergib schmecken soll, haben wir aber natürlich auf dem Weg zum Ziel bereits.
Haben wir also ein Bild unserer Weine, kommt Wissen, aber natürlich auch Erfahrung ins Spiel. Das richtige Mischverhältnis ist entscheidend. Wir kennen unsere Rebsorten, unsere Weinberge und die Vorzüge der einzelnen Rebsorten genau und wissen daher grob, wie das Verhältnis für eine ausgewogene blend ist. Haben wir einmal die perfekte Cuvée gefunden, notieren wir uns das prozentuale Verhältnis, um dann zum nächsten Schritt gehen zu können.
Ein Video zu diesem Arbeitsschritt findet ihr hier:
Schritt zwei: Herstellen unserer Füllcuvée
Im nächsten Schritt pumpen wir dann die ausgewählten Fässer nach dem in der Verkostung errechneten Prozentsatz in einen sogenannten Vorkehrtank zusammen. Über einen Schlauch wird der Wein in eine Pumpe gezogen und dann weiter in den Vorklärtank gepumpt. Das tun wir so langsam als möglich, damit keine Qualität verloren geht. Im Anschluss wird der Wein filtriert. Dazu benutzen wir einen Crossflow Filter.
Nach der Filtration schmecken die Weine dann noch jahrgangstypischer und fruchtiger. Auch wird er optisch und geschmacklich schön klar. Nun kommt der Wein nochmal in ein passendes Fass und ruht sich dort bis zur Abfüllung aus, kann sich ausbalancieren und harmonisieren.
Ein Video zu diesem Arbeitsschritt findet ihr hier:
Sind reinsortige Weine besser als Cuvées?
Nein! Es kommt vor allem auf den Geschmack des Trinkers an. Reinsortige Weine präsentieren die Herkunft viel deutlicher, deshalb sind unsere Orts- und Lagenweine auch reinsortig. Da sie eben die Handschrift der Natur widerspiegeln sollen. Bei Cuvées hat man wiederum die Möglichkeit, die Vorteile verschiedener Rebsorten zu vereinen. Zum Beispiel vereint unser 71|95 Cuvée Rose die Fruchtigkeit des Dornfelders, die Würze des St. Laurents und die mineralische Säure des Portugiesers.
Daher ist unser Wein des Monats eine ganz besondere Cuvée: Unser Jahrgangshighlight 2021. Er vereint die fruchtigen Komponenten des Sauvignon Blancs wie Kiwi und Grapefruit. Sie spielen mit Noten von gelben exotischen Früchten. Ergänzt wird das intensive Aroma durch einen mineralischen Körper und eine prickelnde Säure des Rieslings. Entstanden ist dadurch ein Wein mit klarer, sonnengelber Farbe und einem Intensiven Duft nach schwarzer Johannesbeere, Pfirsichen und Citrusfrüchten.