Wir in Deutschland sind Weltmeister was das Trinken von Schaumwein angeht. Durchschnittlich trinken wir circa 4 Liter pro Jahr. Besonders im Sommer ist eine prickelnde Erfrischung begehrt – aber auch an den Weihnachtsfeiertagen und Silvester. In diesem Beitrag wollen wir daher den Unterschied zwischen den Schaum- und Perlwein beleuchten.
DER VERSCHLUSS
Schon an der Flasche kannst du den Unterschied zwischen Schaumeinen wie Sekt, Cava oder Champagner und Perlwein oder Frizzante erkennen. Da Perlwein nur einen Druck von 1 bis 2,5 Bar aufweist, benötigt er keinen Korken als Verschluss, sondern ist in der Regel mit einem Drehverschluss oder Kronkorken ausgestattet. Sekt muss dahingehen mindestens 3,5 Bar haben und wird mit einem Stopfen, der aus Kork oder Kunststoff sein kann, und einem Drahtbügel, der so genannten Agraffe, verschlossen. Er wird ganz, der Flaschenhals ganz oder teilweise, mit einer Folie ummantelt.
IM GLAS
Herrlich, diese tanzenden Bläschen, dieses Sprudeln und Blubbern. Schenken wir uns Schaumwein oder Perlwein ins Glas und beobachten die Feinheit des Perlenspiels, erfahren wir bereits hier viel über den Inhalt. Schäumt der Wein sehr beim Einschenken, wirbeln viele Bläschen durchs Glas, oder ist die Kohlensäure eher verhalten? Je feinperliger er ist, desto teurer und aufwändiger ist der Schaumwein produziert. Perlwein weist aufgrund seiner Herstellung und Beschaffenheit insgesamt weniger Perlen auf.
DIE HERSTELLUNG
Sekt liegt bei traditioneller Flaschengärung einige Monate in der Flasche auf der Hefe und bildet Kohlensäure. Während des Lagerns in einem Rüttelpult werden die Flaschen meist per Hand gedreht und immer weiter geneigt, sodass nach Wochen oder Monaten die von der Gärung erschöpfte Hefe zum Flaschenhals hin absinkt. Am Ende der Lagerzeit wird degorgiert: Der Kronkorken kommt weg, der Flaschenhals wird tiefgekühlt, und die angesammelte Kohlensäure treibt das gefrorene Hefegemisch am Flaschenhals nach außen. Die Flüssigkeit, die nun in der Flasche fehlt, wird mit einer Dosage, einer Mischung aus Wein und Zucker, aufgefüllt. Genau diese Dosage entscheidet dann über die Süße des Schaumweins. Steht auf der Flasche nicht ausdrücklich „traditionelle Flaschengärung“, dann wurde der Schaumwein in großen Edelstahltanks vergoren und samt Kohlensäure fertig in die Flaschen filtriert.
Bei Perlwein gibt es auch zwei Verfahren der Herstellung:
- Herstellung aus erster Gärung
Bei manchen Perlweinen wird die Kohlensäure, die während der ersten Gärung zum Wein entstanden ist, in einem Drucktank “eingefangen”. Später wird der Wein mit weineigener (endogener) Kohlensäure „verperlt“. Die Winzer dürfen diesen Perlwein “Deutscher Perlwein” oder “Qualitätsperlwein bestimmter Anbaugebiete” nennen.
- Das gängige Herstellungsverfahren ist aber das Imprägnier– bzw. das Karbonisierungverfahren
Bei diesem Verfahren wird der Wein nach der ersten Gärung mit exogener (also von außen kommender) Kohlensäure versetzt. Die Weinetiketten tragen dann die Bezeichnung “Perlwein mit zugesetzter Kohlensäure”.
DER PREIS
Wie du bestimmt schon fest gestellt hast, gibt es zwischen Perlwein und Sekt einen nicht immer unerheblichen Preisunterschied. Woran liegt das? Das hat mehrere Faktoren. Einer davon ist, dass der Winzer für Perlwein, der unter 3 Bar Druck hat, keine Sektsteuer von ca. 1,02€ je Flasche zahlen muss. Auch ist das Herstellungsverfahren weniger aufwändig und weniger zeitintensiv. Zu guter Letzt sind die Flaschen und Verschlüsse für Perlwein auch günstiger.
BESSER ODER SCHLECHTER
Ist Sekt also besser als Perlwein? Nur anders. Wir glauben, dass sowohl Sekt wie auch Perlwein seinen perfekten Moment hat. Es kommt auf die Stimmung, das Essen und auch den Geldbeutel an. Daher haben wir sowohl tolle Sektkreationen im Sortiment wie unser Naturstück, aber eben auch leckeren Perlwein wie die Betörende Marie.
Sie sind auch zwei besondere Empfehlungen von uns für euer Silvesterdinner denn sie runden so einen Abend optimal ab. Mehr dazu erfährst du in unseren Weinempfehlungen zu Silvester.